Unter dem Motto „mal ganz anders“ greift der holländische Liedermacher Arjon Capel ein geschichtliches, aber doch so brandaktuelles Thema auf:
Am Samstag, den 29.08.2020, stürmen Demonstranten mit schwarz-weiß-roten Reichsflaggen, auf die Treppe des Reichstags. Dieses ungeheuerliche Ereignis löste bei dem Niederländer Arjon tiefe Besorgnis aus. Der Künstler möchte uns mit seiner Musik Zuversicht schenken und doch mahnt er: „Der Bundestags wurde am 26. September 2021 neu gewählt. Bleibt wachsam für aalglatte Sprüche und lasst uns die Jahresfeierlichkeiten „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ in diesem Jahr friedlich miteinander feiern.“
Heimlich am Fenster nur wenig Sicht
Der Himmel so blau, zu schön dieses Licht
Gibt’s eine Zeit, wo sie‘s frei genießen kann?
Seit zwei Jahren schon lebt sie in einem Bann.
Waar Verrat voor 7 Gulden 50 mogelijk was
Wirklich weit weg, oder doch so nah?
Demokratie wird heut laut plakatiert
Doch braune Gedanken - bleiben die akzeptiert?
Augen zu, die Braunen haben wir im Griff
Ist es wahr, oder laufen wir auf‘s Riff?
Die lachen uns aus, ihre Sprüche so platt
Doch vor der Kamera sind sie aalglatt
Waar Verrat voor 7 Gulden 50 mogelijk was
Wirklich weit weg, oder doch so nah?
Was kann uns Anne’s Geschichte lehren?
Schau’n wir drüber weg, oder müssen wir uns wehren?
Haben wir gelernt, was uns Geschichte bedeutet?
Schluss damit, dass jeder die Gefahren leugnet.
Waar Verrat voor 7 Gulden 50 mogelijk was
Wirklich weit weg, oder doch so nah?
Demokratie wird heut laut plakatiert
Braune Gedanken werden nicht toleriert!
Der Himmel so blau, zu schön dieses Licht
Zeit hat mich schon immer interessiert, weil dies so ziemlich das einzige ist, das niemand verändern oder anhalten kann.
Zeit ist da, kommt in jeder Sekunde neu und vergeht einfach.
Viel schneller als jede Blüte – jedes Blatt.
Natürlich ist auch der Gedanke, dass ich wahrscheinlich schon ¾ meiner Lebenszeit hinter mir habe, eingeflossen.
Viel erlebt – und die Frage, was bringt die kommende Zeit?
Die Uhr dort an der Wand
Zeigt dir den Zeiten Rand.
Jede Minute, jede Sekunde
Bist du mit deiner Zeit im Bunde.
Zeit musst du dir nehmen
Für Ideale für DEINE Themen.
Zeit kannst du nicht halten
Darfst Zeit auch nicht verwalten.
Zeit von gestern ist immer alt
So viele Dinge sind bereits verhallt.
Zeit ist immer wieder neu
Keine Stunde, je bereu’n
Zeit musst du dir nehmen
Für Ideale für DEINE Themen.
Zeit kannst du nicht halten
Darfst Zeit auch nicht verwalten.
Zeit ist auch Vergessen
All das, was du einmal besessen.
Zeit lässt dich auf morgen freuen
Denn Neues wirst du nicht scheuen.
Zeit musst du dir nehmen
Für Ideale für DEINE Themen.
Zeit kannst du nicht halten
Darfst Zeit auch nicht verwalten.
Zeit vergeht, was machst du bloß?
Was du noch darfst ist grenzenlos.
Trenn das Wertvolle von der Spreu
Fang jetzt an - sei nicht scheu
Zeit musst du dir nehmen
Für Ideale, für DEINE Themen.
Zeit kannst du, nicht halten
Darfst Zeit, auch nicht verwalten.
"Darf ich spüren, darf ich noch fühlen" beschreibt, was passieren kann, wenn man ein tiefgreifendes Ereignis nicht mehr zuordnen kann und es kein „Gesicht“ hat. Dabei entsteht ein Gefühl, als verliere man die Selbstbestimmung. Wenn die Stimme, so unerwartet die Stimmung kippt, dass es Dich fast wie einen Stein zerdrückt und es dich härter trifft, als erwartet, wird es Zeit loszulassen. Nimm das Leben in deine Hand, die Stimme kann dich neu erden und es wird dir besser gehen, als je gedacht.
Was kann ich noch fühlen?
Was darf ich noch spüren?
Steh vor dem Spiegel
Es ist wie ein Riegel
Habe ich das mir selber gedacht?
Hat vielleicht jemand hämisch gelacht?
Soll ich weinen, darf ich mich noch freuen?
Oder soll ich mein ganzes Leben bereuen?
Diese Stimme, für mich unerwartet
Was läuft da denn ab, wie ist es geartet?
Sie kommt und geht wie jede Nacht
Es trifft mich härter als ich je gedacht
Ist es die Stille oder die Stimme?
Ob ich dies wohl noch gewinne?
Bin auf einmal gar nicht mehr stark?
Wer sind die, nach denen ich frag
Bin ich es selbst, oder sind es die Feigen?
Ich höre ihn schon, den ganz bösen Reigen
Die Stimme ist da, bin erwacht
Sie kommt immer wieder, und bleibt über Nacht
Diese Stimme, für mich unerwartet
Was läuft da denn ab, wie ist es geartet?
Sie kommt und geht wie jede Nacht
Es trifft mich härter als je gedacht
Ich spüre den Schmerz, wenn ich abends liege
besonders auch dann, wenn ich mich verbiege
Es ist wie ein Stein der mich fast zerdrückt
In meinen Gedanken schon ganz verrückt
Diese Stimme, für mich unerwartet
Was läuft da denn ab, wie ist sie geartet?
Sie kommt und geht wie jede Nacht
Trifft mich härter als je gedacht
Nehm das Leben in meine Hand
Muss Weite sehen, nicht nur die Wand
wie ich spüre, wie ich fühle
Mach da nicht mit bei deren Spiele
Diese Stimme hat mich neu geordnet
Bestimme die Regeln - so unerwartet
Komme ruhig durch jede Nacht
Mir geht es besser als je gedacht